Der Weg in die Offene Werkstattarbeit nach Christel van Dieken

Das Jahr 2020 war für uns alle besonders – auch für uns im Kindergarten Heureka. Doch nicht alles war schlecht: Wir haben die Zeit genutzt, um unser Konzept zu aktualisieren und unseren Kindergarten neu zu gestalten.

Im Kindergarten Heureka ist uns die Selbstständigkeit der Kinder ein wichtiges Anliegen: Kinder sollen eine hohe Entscheidungsfreiheit haben und zwischen verschiedenen Angeboten wählen können. So wird es möglich, dass Kinder selbstbestimmt lernen und sich frei entfalten können.

Auf der Suche nach Konzepten, um diese Prinzipien noch besser zu verwirklichen, sind wir auf die Offene Werkstattarbeit (OWA) von Christel van Dieken gestoßen. Da ihre Ansätze uns sehr gefallen haben und sie gut zur FRÖBEL-Philosophie passen, haben wir uns entschieden, die OWA bei uns im Kindergarten Heureka umzusetzen. Den Stein ins Rollen gebracht hat die gesamte FRÖBEL Region Berlin Süd-Ost. Wir bekamen Fortbildungen und eine gute Einarbeitung in das Thema.

Die Umstrukturierung war ein langer Weg, doch wir konnten immer auf die Unterstützung zahlreicher engagierter Eltern zählen, die uns beim Umbauen der Räume mit Rat und Tat zur Seite gestanden haben. Und auch unsere Kinder haben sich mit vielen tollen Ideen eingebracht.

Nun sind unsere Räume fertig, das Konzept ist geschrieben. Im Februar konnten wir unsere neuen Werkstätten zusammen mit den Kindern einweihen. Dafür erhielten die Kinder am ersten Tag Eintrittskarten für die Werkstätten. Zur feierlichen Einweihung durchschnitt unsere Leiterin Verena Dams das berühmte rote Band – damit waren unsere Werkstätten offiziell eröffnet. Wir bewunderten die neuen Räume und staunten, wie viel wir gemeinsam geschaffen hatten.

Seitdem ist das offene Arbeiten in Werkstätten bei uns Alltag: An einem Empfangstresen werden Kinder und Eltern von dem Werkstattlotsen persönlich begrüßt. Der Werkstattlotse begleitet die Kinder und unterstützt sie bei der Auswahl der Werkstätten, die nach Themen und Bildungsbereichen geordnet sind. In den Werkstätten arbeiten Werkstattexpert*innen (denn auch Pädagog*innen sollen und dürfen ihre Talente, Kompetenzen und Fähigkeiten entsprechend ihrer Interessen entfalten). In den Räumen können Kinder nach ihrem Interesse ausprobieren und experimentieren. Alle Materialien sind sichtbar, sortiert und immer zugänglich. Sie können ausgetauscht werden und sind in verschiedenen Schwierigkeitsgraden verfügbar. Wir Pädagog*innen verstehen uns als die Begleiter und Bezugspersonen unserer Kinder. Und das wichtigste: Das Material ist „lecker angerichtet“ und lädt somit zum Spielen ein – Christel van Dieken wäre stolz auf uns und wir sind es auf alle Fälle auch!